Der markante Rundturm mit dem spitzen Dach dominiert das Bild am Innkai: Der Schaiblingsturm ist ein beliebtes Fotomotiv an Passaus Südseite und hatte über die Jahrhunderte zahlreiche Funktionen. Heute gehört der schneeweiß getünchte Granitkegel mit dem roten Helm zum Gymnasium Leopoldinum und wird nur wenige Male im Jahr zum Beispiel für Seminare genutzt. Früher sah das anders aus: Der Schaiblingsturm diente schon als...
... Wehrturm: Ein Bollwerk gegen feindliche Angriffe, das war seine ursprüngliche Funktion. Dazu wurde der Turm 1250 auf einem Felsen am Innufer errichtet. Der Schaiblingsturm ist somit Teil von Passaus mittelalterlicher Stadtbefestigung.
... Speicherturm: Nach einer Renovierung im 15. Jahrhundert wurde im Turm unter anderem Pulver gelagert.
... Anlegestelle: Zu Zeiten des Salzhandels war der Schaiblingsturm Anlegestelle für die Inn-Schiffe. Bis 1957 gab es am Turm eine Seilfähre über den Inn.
... Unterkunft: Wachpersonal bewohnte den Schaiblingsturm ebenso wie Schauspielerinnen und Schauspieler der damaligen Kammerspiele Passau und Redakteurinnen und Redakteure.
Wussten Sie schon, dass...
... der Turm die verheerenden Stadtbrände von 1662 und 1680 unversehrt überstanden hat? Sogar der Holzdachstuhl blieb unbeschädigt.
... der Turm einst prächtige Fresken auf der Wasserseite trug? Wind, Wetter und Wasser haben sie leider stark abgetragen. Sie zeigten den Hl. Christophorus und den Hl. Nikolaus, darüber das Stadtwappen mit dem Passauer Wolf.
... der Turm sich viele Jahre lang mit blank steinerner Fassade präsentiert hat? 2004 fand eine umfassende Sanierung statt, bei der der Schaiblingsturm wieder sein ursprüngliches Aussehen bekam. Durch einen Putz aus Kalk und Sand erstrahlt er seither wieder weiß.
... der Schaiblingsturm bewohnbar wäre? Er verfügt über Zentralheizung und Toilette.